Grobe Kosteneinschätzung, Angebot und Bauvertrag
Ich hatte mir schon früh das Family 145 bei Contract Vario aus Dakendorf ausgesucht, das als EnEV-Variante gute 171.000€ kosten sollte. Ich mochte dieses zweigeschossige mit 30° Dachneigung und 1,80m hohem Kniestock einfach. Man hatte so keine raum-nehmenden Dachschrägen.
Anhand des Kostenbeispiels hatte ich mir dies auf ca. 245.000€ Kosten hoch gerechnet für ein KfW40 mit 30cm Dämmung, Photovoltaik und Sonnenbatterie, und halbhoher Holzfassade mit Rhombusleisten. Fliesen und Innentüren in Eigenleistung.
Ich wollte außerdem gern Holzfenster (Lärche, nicht Meranti), einen etwas veränderten Grundriss mit zweiter Dusche und Arbeitszimmer im EG, viele bodentiefe Fenster.
So stimmte das erst einmal. Herr Dietzsch von Contract Vario setzte die Kosten der Holzfassade tatsächlich mit etwa 20.000€ an und kam ziemlich genau bei meinem Wert heraus, wobei die Holzfenster noch drauf kamen mit geschätzten 10000€, genaueres würde er aber erst nach der genauen Größe der Fenster sagen können.. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass die Änderung zum giebelseitigen Eingang schon fast 3000€ zusätzlich kosten sollte und man bei unserem Bauort einen Mehrspartenanschluss brauchte (1400€).
Der Standardgrundriss war mir aber nicht „gut genug“. Ich wollte gern eine gerade Treppe anstatt einer halbgewendelten und ein Büro, das notfalls auch als Schlafzimmer genutzt werden kann (wenn es sich im Alter mal nicht mehr so gut läuft). Ich glaube, Herr Dietzsch war mit meinen Extra-Wünschen überfordert (war es doch ein „Haus von der Stange“), doch der Architekt Ralf Cordes hat abgenickt, dass der Grundriss so doch in Ordnung sei. Die Fenster plante ich so, dass die Kinderzimmer im Obergeschoss nach Süden bodentief waren. Bodentief = verdammt teuer.
Man stelle sich mal vor, dass die Kinder sonst nur Fenster hätten, die über ihrer Augenhöhe beginnen. Das wären für uns Fenster in ca. 1,50m Höhe.
Meine großzügigen vielen bodentiefen Fenster gingen also nun erst einmal zum Tischler und Herr Dietzsch in den Urlaub.
Mein Mann traute außerdem nicht den handwerklichen Künsten meiner Familie, was das Fliesenlegen angeht, sodass wir diese dann auch nicht in Eigenleistung machen wollten.
Zusätzlich wollten wir so gern noch Schlafböden für die Kinder und somit das Dach bis in den First gedämmt.
Die Holzfassade hatte ich zu diesem Zeitpunkt längst abgehakt. Schade.
Nach dem Urlaub und als das Angebot für die Fenster da war, war leider gerade der neue Mindestlohn für Handwerker durch und der Grundpreis für das Haus um über 4.000€ teurer geworden. Die notwendigen französischen Balkone sollten ebenfalls über 4000€ kosten, ebenso wie der Dachbodenausbau. Wir waren nun bei 258.000€ ohne Solarbatterie. Urgs.
Damit waren wir über unserem Budget von 500.000€.
Herr Dietzsch schlug mir daraufhin vor, die Solarbatterie UND Photovoltaik direkt über die Solar-Firma laufen zu lassen, da Contract Vario so als Zwischenhändler rausfalle und ich somit Kosten einsparen könne.
Somit waren wir bei guten 242.000€ inkl. Fliesen, bodentiefer Dusche im EG, gerader Treppe mit 5 Metern umlaufendem Geländer im OG, einer ganzen Menge bodentiefer Lärchenholzfenster und dem unbeheizten Dachboden komplett mit OSB als Boden versehen. Wahlweise noch bis in die Spitze ausgebautes Dach für gute 3.300€ mehr. Französische Balkone bauseits. Mit dieser Summe unterschrieb ich den Bauvertrag, denn weitere Preissteigerungen waren angekündigt und wir wollten, dass in einem Jahr das Haus gestellt werden kann. Contract Vario ist schließlich eine kleine regionale Firma und baut nicht unendlich viele Häuser.
Dazu würden noch ca. 20.000€ für die Photovoltaik sowie Solarbatterie kommen.
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