Grundstückssuche und Kauf

Eigentlich war es mir ziemlich „wurscht“, ob wir bauen oder ein gebrauchtes Haus kaufen, Hauptsache es ging zurück dorthin, wo ich aufgewachsen war, aber verkehrsgünstig gelegen. Und als zweites: ein einigermaßen großes Grundstück in irgendeiner Randlage. Feld, Wasser, Wald, Park, egal. Bitte auf mindestens einer Seite absolute Privatsphäre. Also sichtete ich 3 Jahre Immobilienanzeigen in den Kleinanzeigen und den Immobilienportalen. Wir fuhren 10-20 mal mit den schon genervten Kindern die 2 Stunden, um wieder mal ein Haus anzusehen, das in den Anzeigen nicht so viele Risse aufwies. Es gab tolle teure Häuser und günstige Bruchbuden. Obwohl unsere Finanzierung gesichert war, und wir direkt zusagten, konnten wir keines der Häuser ergattern. Oder sie waren uns zu kaputt. Einmal wurden wir sogar hin gehalten ala „ganz vorn im Rennen“ und warteten nur noch auf den Vertragsentwurf und Notartermin, um dann zu hören, der Termin wäre nächste Woche. Aber ätschbätsch nicht für uns.

Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich sogar über Facebook und Kleinanzeigen eine Suche startete nach einem Haus oder Grundstück in Feldrandlage. Unser Budget hatten wir schon um 100000€ aufgestockt und uns an die Bodenrichtwerte ca. 8 mal so hoch wie bei uns gewöhnt. Das Grundstück durfte also so viel kosten wie unser aktuelles Grundstück mit Haus zusammen wert war. Oha.

Ich suchte explizit nach Feldrandlage. Was auch das Problem war, da solche Grundstücke nicht leicht zu bekommen waren. Doch ich wurde tatsächlich von einer lieben Person angeschrieben. Ich konnte es kaum glauben und dachte aufgrund der Erfahrung an einen Reinfall. Jedoch hatten die lieben sich ein Grundstück am Ende eines ca. 10 Jahre alten Neubaugebietes, in Stadtrandlage, Feldrandlage, in der anderen Richtung kleiner Weg, (Parkplatz mit Altglascontainer) und Wald und dann See, aufgehoben und dann doch nicht bauen können. Für mein Empfinden gerade ausreichende 826qm mit wundervollem Ausblick gen Norden. So ruhig, dass man nicht merkte, in einer Stadt zu sein. Der vorgeschlagene Preis war fair und entsprach dem Bodenrichtwert. Alles schon voll erschlossen. Nur die Baufrist war schon abgelaufen.

Wir trafen uns wenige Tage später und sagten sofort zu. Uns wurde vorgeschlagen, das noch mal zu überdenken, weil es den Verkäufern nun etwas schnell ging, aber mein Mann und ich waren uns einig, dass dies der Ort unserer Zukunft sein sollte.

Die Verkäufer waren super sympathisch und kümmerten sich, da sie vor Ort wohnten, um einen Vertragsentwurf, der uns zwei Wochen später ins Haus flatterte. Nach Durchsicht machten wir direkt den Notartermin nach weiteren zwei Wochen. Wir wollten keine Zeit verlieren, bevor sie es sich anders überlegten. Ich klärte noch mit dem Bauamt, dass das Grundstück aufgrund der abgelaufenen Baufrist nicht zurückgefordert würde und erfragte, ob Eintragungen im Baulastenverzeichnis seien. Beide Auskünfte waren (telefonisch) kostenfrei.

Der Notartermin war Mitte Februar. Wir trafen uns aufgrund der Entfernung unseres Wohnortes vorher mit den freundlichen Grundstücksverkäufern und sind gemeinsam zum Notar gefahren. Wir waren (kein Parkplatz) ca. 5 Minuten zu spät, aber das war kein Problem. Wir machten noch kleine Änderungen und unterschrieben dann den Vertrag, nachdem der Notar ihn ganz schnell vorgelesen hat. Der Notar verriet uns, dass wir in 1-2 Wochen den Grunderwerbssteuerbescheid erhalten würden und in 2-4 Wochen die Zahlungsanweisung für das Grundstück an die Verkäufer.

Dann passierte erst einmal nichts. Nach etwa zwei Wochen erhielten wir den Vertrag noch einmal in „hübsch“ mit Siegel. Nach fast 3 Wochen erhielten wir eine Rechnung des zuständigen Amtsgerichtes sowie vom Notar eine Kopie der Eigentumsübertragungsvormerkung im Grundbuch.

Exakt 4 Wochen später kam endlich der Bescheid über die Grunderwerbsteuer. Bzw. die Bescheide – wegen des ½ Miteigentumsanteil haben mein Mann und ich je einen Bescheid für die Hälfte der Steuer erhalten.

7 Wochen nach dem Notartermin flatterte uns endlich der Brief ins Haus, dass wir nun im Grundbuch stehen, natürlich einschließlich seiner Rechnung für diese Mühen. Gleichzeitig kam noch eine Rechnung vom Grundbuchamt für den Eigentümerwechsel und die Löschung der Vormerkung.

Falls es interessiert, hier alle Kosten, die mit dem Grundstückskauf bislang einher gingen, mögen sie eventuellen Bauinteressenten helfen, gerundet.

  • Grundstück: 165.000€
  • Grunderwerbssteuer 10.724 €
  • Notar 1.424 €
  • Grundbucheintragung Vormerkung 192 €
  • Vorkaufsrecht Bescheinigung Stadt 25 €
  • Grundbuch Eigentumsänderung 406€

Ein riesiges Dankeschön noch einmal an A&B dafür, unseren Traum zu erfüllen!

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