DIY Richtkrone für 0-20€

Beim Bauen ist üblicherweise das Geld knapp und die Bereitschaft, für eine Richtkrone viel Geld auszugeben, bei uns  als „Kulturbanausen“ gering gewesen. Unsere Richtkrone ist selbst gebaut mit allem, was der Garten so her gibt. Lediglich Bindedraht und Satinband musste ich nachkaufen, weil gerade leer. Bei vielen fällt aber vielleicht sogar das unter die Kategorie „eh da“, sodass sich die Kosten dann nur auf etwas Zeit und eingefrorene Finger belaufen.

Trotz meines Eigenbaus habe ich sogar besonderes Lob des (männlichen!) Nachbarn erhalten „oh, ihr habt aber eine schöne Richtkrone!“. Vielleicht wollte er einfach nur höflich sein, wer weiß, aber dass sie Eigenbau war, war ihm nicht bekannt 😀

Hier meine DIY Anleitung für eine Richtkrone aus dem Garten.

Materialliste:

  • dünne Haselnuss- oder andere Zweige, z.B. Hartriegel.
  • Buchsbaumzweige oder anderes grünes Zeug
  • 38mm Satinband, mind. 4 Farben, je ca. 10m. Ich habe 4×2,50€ ausgegeben für 4x25Meter, davon ist noch viel da.
  • Bindedraht
  • evtl. Haarspray oder Acryllack
  • optional: Flaschenlichterketten 😀

So denn. Zuerst einmal mit der Astschere durch den eigenen Garten, oder den des Nachbarn, oder den naheliegenden Knick hüpfen und dieses ganze Zeug, was bei den Haselnusssträuchern jedes Jahr wieder aus dem Boden wächst, entfernen. Dieses Jahr nicht für den Gartenhäcksler, sondern für die DIY Richtkrone.

Dann die Seitenästchen und Blätter entfernen. Dabei können auch die Kleinen schon mithelfen.

Nun einen Ring formen. Dabei alle ca. 30cm verschachtelt neue Zweige hinzunehmen und mit Draht zusammen binden. Meiner war ca. 60-70cm im Durchmesser.

Wenn der Ring fertig und stabil verbunden ist, können mit längeren Zweigen oben die vier Bögen aufgesetzt werden und die gegenüberliegenden Zweige sich oben treffen. Ich habe die stabileren dickeren Enden unten in den Kreis hinein gesteckt. Oben, wo der Radius kleiner ist, biegen sich die dünneren Enden dann leichter und können ca. 15cm unterhalb der Mitte auf der anderen Seite mit Draht zusammen gebunden werden. Oben in der Mitte habe ich die Zweige verschachtelt. Dann alles gleichmäßig auf die gewünschte Höhe unten in den Kranz-Kreis hinein schieben und dort mit Draht umwickeln und ggf. kürzen. Ich habe dafür übrigens zwei Gartenstühle zusammen gestellt und den Ring über die Lehnen gelegt. So musste keiner festhalten helfen.

Nun ist das Grundgerüst fertig. Ich hätte ihn fast so gelassen, denn mit dem roten Hartriegel ist er auch so schön bunt. Aber das kann man ja nicht machen.

Ich mag kein Tannengrün, daher habe ich mich für Buchsbaum entschieden. Ein paar Zweige geben schon jede Menge Grün her. Also habe ich alle Buchsbäume im Garten unten etwas erleichtert, was kaum auffällt, und schon hatte ich ausreichend. Mit Efeu klappt es übrigens nicht, das ist nicht buschig genug.
Diese Buchsbaum- oder wasauchimmer-Zweige dann in das Grundgerüst stecken und mit Draht umwickeln (auch von unten, denn von da sieht man die Krone ja letztendlich) und das Grundgerüst ist kaum noch zu sehen. Und wenn doch, es ist ja Natur und nicht geschummelt 😉


Ich habe das ganze mit Acryllack eingesprüht, da das Richtfest noch mehr als eine Woche entfernt war. Ich musste das Ding aber einfach schon mal mit zur Baustelle nehmen, da es den gesamten Kofferraum füllt. Es hat die Woche gut bei Außentemperaturen überlebt, in einer Folie geschützt vor Regen.

Ich habe mich beim Satinband für 4 Farben entschieden. Es gibt auch diese Maibaum-Bundles mit allen Farben, die Kinder noch vor dem Kindergarten auswendig können. Ich wollte es gern etwas…eleganter? Ich habe mich für Farben passend dazu entschieden, wie das Haus werden soll: grau (Fassade), braun (Holzfenster), rot (Dach) und blau (Himmel).

Zuerst habe ich mit einem Band das ganze Ding in unserem Haus an der Decke (offene Dachbalken) aufgehängt. Draußen am Schaukelgerüst wäre z.B. auch eine Möglichkeit, aber mir waren die Finger schon eingefroren.

Angefangen habe ich oben. Alle 4 Farben jeweils von oben bis unten zum Kreuzungspunkt umwickelt. Dort dann fest knoten und einen langen Rest hängen lassen, soweit meine Arme reichen. Im Nachhinein hätte ich es vielleicht noch etwas länger machen können, ca. 2 Meter.


Anschließend habe ich dann dieselbe Farbe auch beim gegenüberliegenden Ring-Abschnitt umwickelt und am Kreuzungspunkt links und rechts wieder die Armspanne hängen lassen. Das führte dazu, dass immer an den Kreuzungspunkten 3 verschiedenfarbige Bänder lang hingen. Und das reicht. Mehrere Bänder übereinander sah echt doof aus.

 

Da es früh dunkel wird und ich wusste, dass manche vielleicht erst nach Feierabend zum Richtfest vorbei schauen können, habe ich noch 4 Flaschenlichterketten (die auch eh noch rumlagen) mit eingebaut (außen durch das Satinband hindurch gesteckt).

 


Hat was von Weihnachtsbeleuchtung, aber oben war die Krone im Dunklen dann ganz dezent zu sehen (nachdem zwei der Lichterketten ausgefallen sind) und nicht überladen. Also, ich würde es wieder so machen 😉

Hier noch einmal die ganze Krone in voller Pracht oben am Baugerüst (das Dach wurde ja zum Glück bei strömendem Regen noch am Stelltag komplett geschlossen). Hier sieht man auch, dass die Bänder gern noch etwas länger hätten sein können.

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